Bonaire National Marinepark

Bonaire Tauchen schnorcheln auf bonaire schnorchelurlaub bonaire

Bonaire hat in der Karibik einen ganz besonderen Ruf: Kaum eine andere Insel setzt seit so vielen Jahrzehnten konsequent auf den Schutz ihrer Gewässer und den nachhaltigen Umgang mit ihren Ressourcen. Bereits in den frühen 1960er-Jahren wurden die ersten Schritte eingeleitet, um Meeresschildkröten zu schützen, später folgten Gesetze gegen Speerfischen und zur Bewahrung toter sowie lebender Korallen. Diese Pionierarbeit mündete schließlich im Jahr 1979 in der Gründung des Bonaire National Marine Park. Heute gilt dieser Park als vorbildliches Modell für den marinen Naturschutz – nicht nur in der Karibik, sondern weltweit.

Hier kommt ihr zu unseren Angeboten für Bonaire

Historischer Überblick: Der lange Weg zum Marinepark

Der konsequente Schutz der Gewässer rund um Bonaire hat eine beeindruckende Vorgeschichte:

  • 1961 starteten erste Schutzmaßnahmen für Meeresschildkröten, deren Bestände damals bereits stark gefährdet waren.
  • 1971 wurde auf Bonaire das Speerfischen verboten, was eine wichtige Weichenstellung für die Regeneration der lokalen Fischbestände darstellte.
  • 1975 folgte dann das Verbot, lebende oder tote Korallen zu beschädigen oder zu sammeln. Schon hier zeigte sich, wie sehr der Inselverwaltung und der Bevölkerung an der Erhaltung ihrer Riffe gelegen war.

Zu den treibenden Kräften, die schließlich die Einrichtung eines formellen Meeresschutzgebietes vorantrieben, gehörten vor allem Captain Don Stewart – der als Taucherlegende und Hotelpionier maßgeblichen Einfluss hatte –, der verstorbene Carel Steensma sowie die Niederländische Antillen National Parks Foundation. Gemeinsame Anstrengungen führten 1979 schließlich zur offiziellen Gründung des Bonaire National Marine Park (BNMP).

Geografische Ausdehnung und Bedeutung

Der Bonaire National Marine Park umfasst sämtliche Gewässer rund um Bonaire und das kleine, unbewohnte Eiland Klein Bonaire – von der Hochwasserlinie (Flutmarke) bis zu einer Tiefe von 60 Metern. Damit erstreckt sich das Schutzgebiet über eine Fläche von rund 27 Quadratkilometern, in der neben den tropischen Korallenriffen auch weitläufige Mangrovenwälder und Seegraswiesen geschützt sind.

Gerade diese Mangroven und Seegrasflächen sind für die Unterwasserwelt essenziell: Hier wachsen junge Fische und Schildkröten auf, bevor sie in die angrenzenden Riffe oder ins offene Meer ziehen. Mangroven fungieren zudem als natürlicher Küstenschutz, indem sie Erosion verhindern und Sedimente binden. Das ganzheitliche Konzept des BNMP sorgt dafür, dass sowohl die Fische, Korallen und andere Meeresbewohner als auch die Küstengebiete und Mangroven erhalten bleiben.

Vorreiterrolle in der Karibik

Der Marinepark auf Bonaire war einer der ersten seiner Art in der Karibik und gilt bis heute als Modellprojekt. Er vereint Naturschutz und Tourismus auf vorbildliche Weise. Der Park ist zugleich:

  • Demonstrationsstätte des International Coral Reef Action Network (ICRAN): Hier werden in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Naturschutzorganisationen und lokalen Akteuren Methoden entwickelt und erprobt, um Korallenriffe langfristig zu schützen.
  • Beispiel für integriertes Management: Über 100 öffentliche Mooring-Bojen werden durch den Park unterhalten, damit Boote nicht im Riff ankern müssen. Gleichzeitig überwacht der Park die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Unterwasserwelt, führt wissenschaftliche Studien durch und sorgt mit Informationskampagnen für mehr Bewusstsein bei Einheimischen und Besuchern.

Dieses ganzheitliche Managementkonzept dient als Blaupause für viele andere karibische Inseln, die ihr marines Erbe schützen möchten, ohne auf den Tauchtourismus und die kommerzielle Nutzung vollständig zu verzichten.

Regeln, Vorschriften und nachhaltige Nutzung

Damit der Bonaire National Marine Park seine Ziele erreichen kann, gelten zahlreiche Regeln und Maßnahmen, denen sich Besucher und Einheimische gleichermaßen unterwerfen müssen:

  1. Eintrittsgebühr / Naturtaxe: Taucher und Schnorchler zahlen eine jährliche Naturschutzgebühr, die zum Großteil in den Erhalt und die Überwachung des Parks fließt.
  2. Orientierungstauchgang: Wer erstmals auf Bonaire tauchen geht, muss sich in der Regel bei einer lokalen Tauchbasis anmelden und erhält dort wichtige Informationen über das richtige Verhalten unter Wasser (z. B. nicht auf Korallen stehen, keinen Müll zurücklassen etc.).
  3. Ankerverbot: Dank der fest installierten Mooring-Bojen müssen Schiffe nicht den Meeresboden beschädigen.
  4. Verbot von Handschuhen und Speerfischen: Handschuhe zu tragen oder mit Harpunen zu fischen ist strengstens untersagt. Alles dient dem Zweck, die Korallen nicht versehentlich abzubrechen und den Fischbestand vor Sportjagd zu schützen.
  5. Überwachung und Forschung: Ranger und Parkverantwortliche kontrollieren die Einhaltung der Vorschriften, nehmen Proben, erfassen Fischbestände und Korallengesundheit.

Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist eine bemerkenswert intakte Unterwasserwelt mit einer hohen Dichte an Fischschwärmen, gesunden Korallen und häufiger Schildkrötensichtungen. Für viele Besucher sind die strengen Regeln ein Zeichen, dass Bonaire sein Naturerbe ernst nimmt und Tourismus wirklich nachhaltig gestalten möchte.

Tauch-Paradies mit 86 offiziellen Tauchplätzen

Weltbekannt ist der Bonaire National Marine Park vor allem für das einfache Landtauchen – also das direkte Abtauchen vom Ufer aus, ohne erst ein Boot chartern zu müssen. Ganze 86 offizielle Tauchplätze werden vom BNMP ausgewiesen, viele davon erreicht man innerhalb kürzester Zeit per Mietwagen. Erkennbar sind diese Spots an den gelben Steinen am Straßenrand, auf denen der Name des Tauchplatzes steht.

  • Flache Einstiege: An vielen Stellen fällt das Riff nur sanft ab, sodass ihr schon in geringer Tiefe eine üppige Unterwasserwelt bestaunen könnt – optimal für Einsteiger oder Familien.
  • Doppelriffe: Einige Tauchplätze, wie „The Lake“ oder „Invisibles“, überraschen mit zwei aufeinander folgenden Riffkämmen, die jeweils von unterschiedlichen Korallen- und Fischarten bewohnt werden.
  • Große Artenvielfalt: Über 57 Weich- und Steinkorallenarten und mehr als 350 Fischarten sind offiziell registriert. Die Palette reicht von Papageifischen, Doktorfischen und French Angels bis hin zu Ammenhaien, Rochen und Schildkröten.
  • Klein Bonaire: Die kleine Nebeninsel ist in wenigen Minuten per Boot erreichbar und bietet einige der schönsten Riffe des gesamten Parks. Dank der abfallenden Wände und hervorragenden Sicht (meist über 25 m) fühlen sich hier auch Fortgeschrittene wohl.

Dank dieses breiten Angebots zieht es jedes Jahr zahllose Unterwasserfans nach Bonaire. Gleichzeitig bleibt der Park – trotz der Beliebtheit – auf hohem Schutzniveau, weil Taucher dank lokaler Tauchbasen gut informiert sind und sich an die Vorgaben halten müssen.

Hier kommt ihr zu den Tauchspots von Bonaire

Weitere Highlights im Marinepark

Mangroven und Seegraswiesen

Die Mangrovenwälder, vor allem am Lac Bay im Osten von Bonaire, gelten als „Kinderstube“ unzähliger Fischarten. Hier lassen sich Kajak- oder SUP-Touren unternehmen, um die komplexen Wurzelgeflechte zu erkunden und exotische Vögel zu beobachten. Auch Schildkröten fressen gerne im flachen Seegras und sind oft nur wenige Meter vom Boot entfernt zu sehen.

Freiwilligenarbeit und Projekte

Verschiedene Organisationen wie STINAPA (Stichting Nationale Parken) oder die Coral Restoration Foundation Bonaire ermöglichen Freiwilligen und Urlaubern Einblicke in Korallenaufzuchtprojekte. Hier können Besucher sogar aktiv helfen, sogenannte „Korallengärten“ zu pflegen und gesunde Korallenfragmente später im Riff auszusetzen.

Wissenschaft und Monitoring

Im Bonaire National Marine Park finden regelmäßig wissenschaftliche Studien statt. Meeresbiologen aus aller Welt kommen, um Korallenbleiche, Fischwanderungen oder die Bestände von Meeresschildkröten zu untersuchen. Die lokalen Tauchcenter arbeiten oft eng mit Forschern zusammen, sodass auch Hobbytaucher in Citizen-Science-Projekte eingebunden werden können.

Ein Vorbild für nachhaltigen Tauchtourismus

Bonaire zeigt eindrucksvoll, dass Tourismus und Naturschutz keine Gegensätze sein müssen. Der Marinepark beweist seit über vierzig Jahren, wie sinnvoll es ist, klare Gesetze zu erlassen, Besucher aufzuklären und gleichzeitig alternative Nutzungsformen (wie das Landtauchen) zu fördern. Die Gewässer rund um Bonaire gehören dadurch zu den gesündesten Riffen in der Karibik und ziehen Taucher, Schnorchler und Naturbegeisterte in ihren Bann.

Wer das Besondere sucht, findet auf dieser kleinen Insel ein fast paradiesisches Gleichgewicht zwischen menschlicher Aktivität und mariner Artenvielfalt. Dass hier jeder Nutzer – vom Bootskapitän bis zum Hobbytaucher – seine Verantwortung im Umgang mit dem Meer wahrnimmt, ist einer der Gründe, warum Bonaire seit vielen Jahren immer wieder in den Top 5 der besten Tauchdestinationen der Welt gelistet wird.

Kurzum: Wenn ihr erstklassige Landtauchgänge, eine friedliche Inselatmosphäre, herzliche Menschen und eine vorbildliche Naturschutzarbeit erleben wollt, kommt ihr an Bonaire nicht vorbei. Der Bonaire National Marine Park ist ein Ort, an dem die Faszination der karibischen Unterwasserwelt spürbar bewahrt und zugleich für die nächsten Generationen gesichert wird.


Licensed product of www.bonaire.com

Vielleicht interessiert Dich auch ...